Strukturwandel der Landwirtschaft im mittleren Leinetal
zwischen Volksen und Erzhausen von 1950 bis heute
Referent: HEINZ-WILLI ELTER, IPPENSEN
Das traditionelle Neujahrsgespräch des Heimatvereins Greene am vergangenen Sonntag im Greener Heimatmuseum fand großen Zuspruch bei den Mitgliedern und auch weiteren Interessierten aus der näheren Umgebung. Heinz-Willi Elter aus Ippensen referierte im Rahmen der Ortsheimatpflege zu dem Thema „Strukturwandel in der Landwirtschaft im mittleren Leinetal“. Betroffen ist der Bereich zwischen Volksen und Erzhausen und umfasst den Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute. Bei Kaffee und Kuchen wurde anschließend im Museums-Kaffee weiter diskutiert. Der Referent erhielt lobenden Beifall und wurde vom Vorsitzenden mit etwas Flüssigem und Essbaren aus der heimischen Landwirtschaft bedacht.
Nach dem Anstoßen mit einem Glas Sekt und den Hoffnungswünschen auf das Neue Jahr vertiefte Vorsitzender Jürgen Sander die vielgestaltigen Lebensabschnitte des Referenten und erleichterte somit den Einstieg in die Problematik. Elter ist nämlich von Haus aus gelernter Landwirt mit einem abgeschlossenen Studium als Agrar-Ingenieur. Im zweiten Lebensabschnitt wechselte er danach in ein neues Studienfach an der Universität Göttingen zur Erlangung der Befähigung für ein höheres Lehramt, was er mit dem Staatsexamen abschloss.
Hier reichte er seine Ergebnisse über die Veränderungen der Nutzungsstrukturen und die Steuerungsfaktoren des landwirtschaftlichen Strukturwandels als Examensarbeit ein, die Gegenstand des hiesigen Vortrags waren.
Elter machte deutlich, dass er in den Folgejahre die ständigen Entwicklungen und Anpassungen im landwirtschaftlichen Sektor des hiesigen Einzugsbereichs bis auf den heutigen Tag festgehalten habe. Das macht seine Aufzeichnungen heute besonders wertvoll. Der Vortrag wurde bereichert durch zahlreiche Fotos und Diagramme der verschiedenen Zeitabschnitte, was natürlich auch für die Examensarbeit von besonderem Stellenwert ist. Der hier untersuchte Bereich bot sich insoweit an, da die topografischen Verhältnisse identisch waren bzw. sind und somit über einen längeren Zeitraum hinweg sich gute Übersichtsverhältnisse ergaben, die der Referent im Einzelnen verdeutlichte.
Anzumerken ist abschließend, dass der mit so viel Fachwissen auf den unterschiedlichsten Ebenen behaftete Redner keinen beruflichen Einstieg in die von ihm gewählten Fachbereiche fand.
Heinz-Willi Elter ist im Kreisgebiet als der „Turnvater der Region“ bekannt und beliebt. Der Heimatvereinsvorsitzende nutzte die Gelegenheit, die vielgestaltigen Lebensabschnittsbereiche des Redners in ausführlicher Weise herauszustellen. So konnten die Teilnehmer auch noch erfahren, dass er schließlich seine berufliche Erfüllung in der Sportlerfortbildung und –Förderung beim Kreissportbund Northeim und darüber hinaus in der ländlichen Erwachsenenbildung gefunden hat. 25 Jahre wirkte er auf diesem Feld. Zusätzlich als Sportlehrer auf verschiedenen Ebenen. Im Turnsport hat er seine Zöglinge auf Höchstleistung gebracht, wobei er jahrzehntelang selbst aktiv dabei war. Heute ist er nach seinem aktiven Dienst ehrenamtlicher Vorsitzender im Fachverband des Turnkreises Northeim-Einbeck, dem 18000 Mitglieder in 116 Mitgliedsvereinigungen angehören. Weiterhin wirkt er ehrenamtlich im Kreissportbund für Bildung und Vereinsberatung mit. Und im örtlichen Bereich steht er noch als Vorsitzender der Forstgenossenschaft Ippensen zur Verfügung.
So überreichte Vorsitzender Jürgen Sander am Schluss Heinz-Willi Elter noch ein besonderes Schriftwerk aus dem Bestandteil der Forstbibliothek des Heimatvereins Greene. In der Schriftenreihe Waldinformationen der Niedersächsischen Landesforsten existiert eine spezielle Zusammenfassung des einstigen Staatlichen Forstamtes Stauffenburg in Bad Gandersheim über 50 Jahre naturgemäßer Waldwirtschaft. In einem besonderen Schriftwerk ist eine Standortkartierung der Forstgenossenschaft Ippensen beschrieben. Dieser 109-seitge Fachbeitrag aus dem Jahr 2001 ist Bestandteil der Forstbibliothek des Heimatvereins Greene. Diese Bibliothek kam nach der Auflösung des Forstamtes 2004 in den Besitz des Heimatvereins. Elter versprach, sich mit diesem Thema in naher Zukunft vertraut zu machen.
Der Heimatverein Greene vermeldet eine gut besuchte Handarbeitsausstellung im Greener Heimatmuseum, die in diesem Frühjahr zum 31. Mal in Folge veranstaltet wurde. Daneben erfuhren großen Zuspruch das angeschlossene Museums-Kaffee sowie die Exponaten - Ausstellungen im Heimatmuseum. Der Vorsitzende hatte eingangs den 17 Akteurinnen und der Helfergruppe des Vereins ein Dankschön für ihr Engagement zukommen lassen und versichert, dass der Heimatverein auch weiterhin die Plattform für diese vielgestaltige Ausstellungs-Veranstaltung gewährleisten will.
Die Auswahl der Objekte wie Häkelarbeiten, Stickereien, Patchwork und Modelle in Hardanger Sticktechnik dominierten. Aber auch Werkstücke von Ketten mit fein verarbeiteten Anhängern in den verschiedensten handwerklichen Techniken bereicherten die Ausstellung. Derartige Kunsthandwerk-Bestätigungen zeigen eine steigende Tendenz, Ebenso wie unterschiedlich gestaltete Blumenschmuck-Elemente. Die Auswahl solcher Einzelwerke war groß. Das Ausstellungs-Management erfreute sich über die große Zahl auswärtiger Besucher.
v-l.: Udo Strohmeier (Ehrung 25. Jahre Mitgliedschaft), Dieter Sackmann (Kassenprüfer), Thomas Krüger (neuer 1. Vors.), Christel Wiegmann (Schriftführein), Jürgen Sander (scheidender 1. Vors. und neuer 2. Vors.), Eberhard Völkel (scheidender 2 Vors.), Gottfried Ostermeier (Beisitzer), Herbert Hundermark (scheidender Beisitzer), Frank-Joachim Lormis (Beisitzer), Hannelore Weiß (Kassenprüferin), Lieselotte Hannke (Kassenprüferin), Renate Kiene (Kassiererin)
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Heimatvereins Greene ist für Donnerstag, 12. März, 19 Uhr in das Greener Heimatmuseum einberufen worden. Mit dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder und Ehrungen beginnt die Versammlung. Fortgesetzt wird sie mit dem umfangreichen Bericht aus der Vereinsarbeit einschließlich der Kassengeschäfte und Prüfungsberichte.
Einen breiten Raum nehmen die dieses Jahr anstehenden Wahlen ein. Es müssen Mitglieder für sieben Positionen des Vereinsvorstandes gewählt werden. Für einige ergeben sich neue Zuständigkeitsbereiche. Gleichzeitig gilt es, neue Kassenprüfer zu bestellen.
Die Mitglieder des Akkordeon Orchesters bereichern die Versammlung mit verschiedenen Musikstücken aus ihrem Repertoire.
Der Heimatverein Greene erinnert mit einer besonderen Dokumentation im Heimatmuseum an das für den hiesigen Bereich bereits am 8. April 1945 eingetretenen Kriegsendes vor 75 Jahren. Die Gedenkfeier über „70 Jahre Kriegsende“ in der St. Martins-Kirche zu Greene ist noch in guter Erinnerung. Im Hinblick auf die Virus-Pandemie kann der Museumsbeitrag erst nach allgemeiner Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen in Augenschein genommen werden.
In einer vom Heimatverein 2016 herausgegebenen Broschüre über die Veranstaltung „70 Jahre Kriegsende “ ist der beeindruckende Verlauf der Feierlichkeit in 2015 in der Greener Kirche festgehalten und alle Beiträge von Zeitzeugen und Berichterstattern dokumentiert. Die Broschüre steht noch im Museum für einen kleinen Spendenbetrag zur Verfügung.
In der jetzigen übersichtlichen Darstellung im Greener Heimatmuseum wird auch wieder das besondere Verhalten des „Retters von Greene“, Hauptmann Friedrich Hauschild herausgestellt, dem die verantwortlichen Gemeindepolitiker damals eine besondere Grabstelle auf dem Greener Friedhof gewidmet haben. Sie wird auch heute noch von Greener Bürgern gepflegt und mit Blumenschmuck versehen. Eine angedachte Feierstunde des Ortsrates Flecken Greene zum 75. Jahrestag musste aufgrund der allgemeinen Gesundheitssituation verschoben werden.
Die schriftliche und bildliche Dokumentation im Heimatmuseum enthält die damaligen Militäreinrichtungen rings um Greene; darunter die Standorte der Fliegerabwehr-kanonen in Form von Vierlings Geschützen und auch über ein 8,8-Geschütz. Ferner Flakscheinwerfer und sechs Standorte mit Fesselballons zur Ablenkung feindlicher Flieger zum Schutz der Eisenbahnstrecke Kreiensen-Holzminden und die besonderen baulichen Bahnanlagen um Greene.
Ferner sehr aufschlussreich die Zeitzeugenaussagen der Geschehnisse um den 8. April 1945. Auch ist festgehalten der Eintrag im Begräbnisbuch der Kirchengemeinde vom damaligen Pastor Kirchenrat Hans Ehlers: „Der neunte April in der Stille, ohne Geläut- Todestag: 8. April Hauschild, Hauptmann“. Unter Bemerkungen ist eingetragen: „ Der Hauptmann Hauschild hatte die in Greene befindlichen Flakgeschütze und die Munition sprengen lassen, wurde daraufhin am 8. IV. von einem SS-Leutnant erschossen. Ich habe nachträglich am 13. April die Leiche eingesegnet. P. Ehlers.“
Die Dokumentation im Museum wurde erstellt vom früheren stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins, Eberhard Völkel, dem ein besonderer Dank gilt.
Die Wandertour des Heimatvereins Greene führte am vergangenen Sonntag über das Rittergut und Wohnplatz Hilprechtshausen nach Schildhorst in den benachbarten Kreis Hildesheim.
Schildhorst ist heute ein Ortsteil von Freden. Vor nahezu 100 Jahren endete hier eine 180-jährige Glasmachertradition. Der ortsansässige Heimatpfleger erläuterte den Teilnehmern auch an historischen Bilddokumenten die Gebäudeeinrichtungen und das Glasmacher-Handwerk in dieser kleinen Ortschaft.
Bei bester Wetterlage konnten die zahlreichen Teilnehmer der Mehrgenerationen-Wandergruppe auch unter Corona-Bedingungen die Wanderstrecke durch die Waldpartie bewältigen.
Text und Foto: jhs
Bei schönstem Herbstwetter fand die letzte Wanderung des Heimatvereins Greene in diesem Jahr statt. Oberhalb von Sievershausen-Abbecke im Solling entstand dieses Gruppenfoto – und wie man sieht die Erwachsenen alle mit Mundschutz. Unter den Teilnehmern auch der pensionierte Forstbeamte Ristau aus Abbecke, der die große Schar aus Greene durch den bereits seit 2003 bestehenden “Wichtelpfad” führte. Inzwischen dokumentiert an 15 Stationen Erläuterungs- und Bildtafeln über die Vielfältigkeit des Wald-, Boden- und Tierreichs. Auch wird die frühere Bedeutung der Köhlerei im Solling anschaulich dargestellt. Welche Stationen im Laufe des Jahres 2021 in die nähere Wahl kommen, wird Anfang des Jahres entschieden.
Ein Speditionsunternehmen aus dem Raum Offenburg, Baden-Württemberg, hat am Montag, 10. August die kompletten Einrichtungsgegenstände für das Heimatmuseum in den
Vortrags- und Veranstaltungsräumen sowie im Museums-Kaffee angeliefert. Ein Super-LKW von 18 Meter Länge balancierte durch das schmale Eingangstor um zum Hintereingang des Museumsgebäudes zu
gelangen. Von hier aus erfolgte die Einlagerung der 74 Stühle/Sessel, 19 Tische sowie je ein Tisch- und Stuhltransportwagen in die frei gemachten Erdgeschossräumlichkeiten des Heimatmuseums.
Verschiedene Bildwerke dokumentieren die kunstvollen Balanceakte des LKW-Teams. Ein Foto zeigt die zusammengeklappten Groß-Tische auf einem Transportwagengestell. Der Vorstand wird nun die
Möblierung in den einzelnen Räumen umsetzen. Die Öffentlichkeit wird – sobald es die Belange um die Corona-Pandemie zulassen – zur Einweihung einladen , um auch den besonderen Dank an die
vielen Spender für diese Aktion zum Ausdruck zu bringen. Schon jetzt geht ein großes Dankeschön an die ehemalige Wandergruppe des Heimatvereins unter der Leitung von Marga Raschke, die im
Zusammenhang mit der Auflösung der Gruppe ihre Ersparnisse dem Verein für “einen guten Zweck” gespendet hat.
Fotos: Jürgen Sander.
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