Die faszinierende Steinbaukunst vor 150 Jahren dokumentiert sich in dem grandiosen Viadukt-Bauwerk, das im Zuge der ersten Eisenbahnlinie des Herzogtums Braunschweig –Lüneburg über Kreiensen bis zur äußersten Westspitze des Herrschaftsbereichs an die Weser errichtet wurde. 31 Meter hoch überspannt der Baukörper das Luhetal und die Bundesstraße 64 auf einer Länge von rund 97 Meter. Ursprünglich zweigleisig ausgebaut, wird der hiesige Bereich seit 1991 nur noch eingleisig betrieben und dient gegenwärtig vorwiegend dem Personennahverkehr.
Der Quaderbau aus Selter - Dolomitstein besteht aus acht gleichgroßen Halbkreisgewölben. Um Baumaterial einzusparen, sind die Brückenpfeiler mit geschlossenen hochformatigen Hohlräumen und Rundbogengewölben ausgeführt.
Der felsige Untergrund erforderte unterschiedliche Gründungstiefen, sodass die sieben im Grundriss rechteckigen und mehrfach abgestuften Pfeiler verschiedene Längen besitzen. Zur Fahrbahnbegrenzung diente ursprünglich eine massive Brüstung.
1966 ist die Brückenbahn mit Beton erneuert und 1967 die Steinbrüstung durch ein Eisengeländer ersetzt worden. Letzteres wurde vollkommen erneuert unter gleichzeitigem beidseitigem Brückenkappen-Einbau.
Zusammen mit den weiter aufsehenerregenden Bauwerken im Zuge dieser Eisenbahnstrecke gilt der Greener - Viadukt als der herausragende Kunstbau auf dem besagten Streckenabschnitt. Seit 1974 verläuft die Bundesstraße unter zwei getrennten Brückenbögen.
Für alle Bauwerke verantwortlich zeichnete vor 150 Jahren der geniale Eisenbahn- und Tunnelbauer und Erfinder Franz von Rziha(*1831 in Böhmen - †1897 Niederösterreich),der im Auftrag des Herzogtums Braunschweig für die Aufgabe zur Bewältigung des schwierigsten Teils der Bahn von Kreiensen nach Holzminden gewonnen werden konnte.
Das von ihm entwickelte Tunnelbausystem in Eisen statt der üblichen Holzrahmen bei den Stollen zu den besagten Eisenbahntunnels wurde hier erstmals erfolgreich umgesetzt.
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